Routen verfeinern

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Übersicht

Wer eine Route auf einem Tablet oder Notebook plant, um sie später auf einem Navigationsgerät von TomTom, Garmin usw. zu verwenden, steht vor einer großen Herausforderung. Sobald das Navigationsgerät beginnt die Route neu zu berechnen, kommen andere Algorithmen, anderes Kartenmaterial und andere Routing-Einstellungen zum Tragen. Besonders bei langen Routen mit wenigen Routenpunkten hat das Navigationsgerät viele Freiheiten. Diese führt häufig dazu, dass man ursprünglich geplante Ziele nicht erreicht und die Route häufig ganz anders aussieht, als man es ursprünglich geplant hatte.

Abhilfe schafft nur, wenn man die Einstellungen der Navigationsgeräte von Superkurvig bspw. auf Optimieren nach Zeit einstellt. Zusätzlich muss man dafür sorgen, dass die Route möglichst viele Routenpunkte enthält, so dass das Navigationsgerät gezwungen wird, einen weitgehend identischen Routenverlauf zu berechnen.

Einige Geräte von TomTom ermöglichen Routen mit 255 Via-Punkten. Geräte von Garmin funktionieren etwas anders, sie ermöglichen in der Regel Routen mit 29 Via-Punkten und zusätzlichen 100 Shaping-Punkten. Die Via-Punkte müssen angefahren oder manuell übersprungen werden. Shaping-Punkte werden automatisch übersprungen.

Plant man für ein Garmin-Gerät eine Tagestour mit ca. 300 Kilometern und verwendet zusätzliche zu Start und Ziel 100 Shaping-Punkte, so sind die Abschnitte zwischen den Shaping-Punkten nur etwa 3 Kilometer kurz. In der Regel wird es kaum alternative Verbindungen zwischen zwei Punkten geben, so dass der Algorithmus des Navigationsgerätes gezwungen wird, einen weitgehend identischen Routenverlauf zu berechnen.

Verfeinern

Allerdings wird niemand 100 oder mehr Wegpunkte manuell setzen wollen, schon gar nicht, wenn es um die Routen für mehrere Tage oder Woche geht. Die Antwort auf diese Herausforderung ist die Funktion Route Verfeinern in Track of the day. Im Kontextmenü der Kartenansicht, findet man einen entsprechenden Menüpunkt. Dahinter verbirgt sich ein einfacher Dialog und ein komplexer Algorithmus.

Beispiel

Das folgende Beispiel zeigt eine schöne Tagestour im Osten Sardiniens. Die Route hat 16 Wegpunkte in einige nette kleine Abstecher. Der Algorithmus für Route verfeinern wurde in Version 5.0.0 völlig neu implementiert. Bei früheren Versionen wurden kleine Abstecher nicht berücksichtigt und sind gelegentlich verloren gegangen. Im Beispiel sind dies die Wegpunkte 2 und 4.

Route-Refinement, Track of the day

Um diese Route zu verfeinern, aktiviert man die Route und klickt mit der rechten Maustaste im Bereich der Karte. Es öffnet sich ein Kontextmenü. Im mittleren Bereich findet man Route verfeinern.

Route-Refinement, Track of the day

Der folgende Screenshot zeigt die Parameter für den Refinement Algorithmus. Neu in Version 5 ist die individuelle Anzahl automatisch zu ergänzender Routenpunkte.

Route-Refinement, Track of the day

Im folgenden Beispiel wurden maximal 100 Shaping-Punkte automatisch ergänzt. Ist das AutoShaping aktiv, sind zunächst alle Punkte außer Start und Ende als Shaping-Point markiert. Konfiguriet man Pausenzeiten, werden Shaping-Punkte durch das AutoShaping automatisch zu Via-Punkten. Die verfeinerte Route hat daher 102 Routenpunkte und weitere 3954 berechnete Wegpunkte. Die berechneten Wegpunkte werden benötigt, um den Routenverlauf präzise darstellen zu können und um Fahrzeiten und Distanzen zu ermitteln. Die berechnete Distanz der Strecke sowie die geschätzte Fahrzeit durch das Verfeinern etwas abweichen.

Route-Refinement, Track of the day

Damit die ursprüngliche Route nicht verloren geht, wird beim Verfeinern eine Routenkopie angelegt. Neu in Version 5 ist, dass die automatisch ergänzten Routenpunkte mit einer GPX-Extension markiert werden. So wird eine Unterscheidung zwischen automatisch und manuell erstellten Punkten möglich. Damit kann das Refinement rückgängig gemacht oder mit anderen Parametern erneut ausgeführt werden.

Nach dem Upload auf das Zielgerät kann man die Route neu berechnen und den Routenverlauf überprüfen.

Shaping-Punkte sind eine Garmin spezifische Erweiterung des GPX-Formates. Shaping-Punkt sind also ganz normale Routen-Punkte, die über eine zusätzliche Markierung verfügen. Geräte von TomTom kennen diese Markierung nicht und ignorieren sie einfach. Die Shaping-Punkte werden aber trotzdem verarbeitet.

Auch bieten TomTom Geräte keine vollständige Unterstützung für GPX-Routen. Nach dem Import bspw. in einen TomTom Rider 500 werden alle Routen wie Tracks behandelt. In den Exportoptionen von Version 5 gibt es daher die Möglichkeit, die Routen im ITN-Format zu exportieren. Um diese ITN-Dateien auf einen aktuellen TomTom Rider 500 bzw. 550 zu bekommen, wird dummerweise eine direkte Verbindung über eine USB-Kabel benötigt. Ein Upload via TomTom myDrive wird leider nicht unterstützt.

Damit GPX-Dateien und ITN-Routen via USB-Kabel von einem TomTom Rider importiert werden können, wird zusätzlich eine Micro SD-Karte benötigt.