Routing für Wohnmobile
Übersicht
Ist man mit einem sehr großen Fahrzeug unterwegs, muss Aufgaben meistern, die man als Auto- oder Motorradfahrer nicht kennt. Brücken sind zu niedrig, das Fahrzeug ist zu breit, zu lang, zu schwer, zu hoch, oder alles zusammen. Damit Fahrer großer LKW an ihr Ziel kommen, ohne unter eine Brücke festzustecken, gibt es spezielle Navigationsgeräte für LKWs.
Wer ein Wohnmobil ausleiht, vielleicht noch einen Anhänger mit zwei Motorrädern hinten anhängt, steht vor ähnlichen Herausforderungen wie ein professioneller LKW Fahrer. Hat man kein speziellen LKW-Navigationsgerät an Bord, kann das Truck-Routing von Track of the day helfen. Mit diesem neuen Routing-Verfahren kann man auch Navigationsgeräte oder Handy-Apps nutzen, die eigentlich für die Verwendung in einem Auto oder an meinem Motorrad gedacht sind.
In diesem Video wird gezeigt, wie man das Truck-Routing verwendet, um eine weite Reise mit vielen Zwischenstopps zu planen.
Stellplätze
Einen geeigneten Stellplatz zu finden, kann ein kompliziertes Unterfangen werden. Um nicht bei der Suche nach einem Stellplatz in einer Sackgasse zu laden oder vor einer zu niedrigen Brücke zu stehen, sollte man Stellplätze für Übernachtungen unbedingt in die Routenplanung einbeziehen. Dabei ist es überaus hilfreich, wenn man geeignete Stellplätze in die lokale Datenbank von Track of the day importiert.
Die im Video gezeigte POI-Liste mit Wohnmobilstellplätzen, kann hier heruntergeladen werden.
Virtuelle Garage
Das Truck-Routing in Track of the day nutzt im Hintergrund die kostenpflichtige Microsoft Bing Maps Truck Routing API. Wegen der anfallenden Kosten, ist das Truck-Routing in der Free Edition von Track of the day nicht verfügbar. Wer es ausprobieren möchte, kann eine kostenlose Pro Lizenzen mit einer Laufzeit von 7 Tagen über den Shop beziehen.
Die neue virtuelle Garage findet man in den Einstellungen. Dort gibt es Listen für virtuelle Fahrzeuge und Routing-Profile. Jedem Fahrzeug kann ein vor eingestelltes Routing-Profil zugeordnet werden. Innerhalb des Routing-Profils legt man über den Routing-Typ fest, ob das Standard-Routing oder das Truck-Routing verwendet werden soll. Während der Erstellung einer einer komplexen Route, kann zwischen den Routing-Profilen gewechselt werden. Dies funktioniert auch für Segmente, also die Verbindung zwischen zwei Wegpunkten. Öffnet man den Routing Editor, kann ein spezielles Routing-Profil für einzelne Segmente frei ausgewählt werden.
So kann man leicht vergleichen, welche Strecke das Truck-Routing vorschlägt und wie man bspw. mit einem Routing-Profil wie Kurvenreiche Strecke geleitet würde.
Routen verfeinern
Um die Länge der Segmente einer Route zu verkürzen, muss eine Route viele Routen-Punkte enthalten. Man kann diese manuell eingeben, was überaus mühsam und zeitraubend ist, oder die Funktion Route verfeinern in Track of the day verwenden. Um eine Route zu verfeinern, selektiert man sie in der Liste der Routen. Dann klickt man mit der rechten Maustaste auf die Hauptkarte. Es öffnet sich ein Kontextmenü, dort wählt man Route verfeinern aus. Es öffnet sich ein Dialog in dem man die Anzahl der Routenpunkte eingeben kann, die der Route automatisch hinzugefügt werden sollen. Über die Auswahlliste kann man eine der Voreinstellungen wählen oder auch eine Anzahl selbst frei eintippen.
Es muss unbedingt berücksichtigt werden, dass Navigationsgeräte Beschränkungen haben, wenn es um die Anzahl der Punkte einer Route geht. Bei Geräten des Herstellers GARMIN liegt das Maximum bei 29 Routen-Punkten. Enthält einer Route mehr Punkte, wird sie beim Import in viele Routen aufgeteilt. Um dies zu verhindern, muss man unbedingt darauf achten, dass das Limit von 29 Punkten nicht überschritten wird.
GARMIN Geräte können Routen-Punkte verarbeiten, dies als Shaping-Point markiert sind. Enthält eine Route auch Shaping-Points, so können maximal 29 Via-Points und 100 Shaping-Points verwendet werden. Darüber hinaus wird das Geräte die Routen automatisch aufteilen. Neuere TomTom Geräte erlauben bis zu 255 Punkte je Route. Da Shaping-Points auf einer herstellerspezifische GPX-Erweiterung basieren, werden sie von TomTom Geräten und Apps ignoriert.
Shaping Points
Ein Shaping-Point unterscheidet sie grundsätzlich nicht von einem Via-Point. Beide Punkte haben einen Namen und enthalten eine GPS Koordinate mit Longitude und Latitude. Der Unterschied zwischen einem Via-Point und einem Shaping-Point ist lediglich eine Markierung innerhalb der GPX-Datei, welche die entsprechende Route enthält.
Es gibt auch Unterschiede in der Verwendung. Via-Punkte müssen angefahren oder manuell übersprungen werden. Shaping-Points werden still im Hintergrund übersprungen, sobald die Distanz zum nächsten Punkt einer Route kleiner als die zum Shaping-Point ist. Hier haben die Entwickler von GARMIN eine überaus praktische Erweiterung geschaffen.
In Tools wie GARMIN BaseCamp müssen Via-Points mühsam Schritt für Schritt als Shaping-Point markiert werden. Track of the day bietet eine überaus bequeme Lösung an, das Auto-Shaping. In den Routing-Optionen kann das Auto-Shaping aktiviert werden. Ist es aktiv, kann man Routen im Routen-Editor öffnen und sieht dann bei jedem Routen-Punkt einen kleines Lautsprechersymbol. Ist das Symbol grün, ist der Routen-Punkt ein Via-Punkt. Ist es grau mit einem kleinen x, handelt es sich um einen Shaping-Point.
Konfiguriert man an einem Routenpunkt eine Pause, wird die Shaping-Markierung entfernt und er wird automatisch zu einem Via-Point.
Start und Ziel sind grundsätzlich Via-Points.
Exportieren
Ist die Planung einer Reise mit einzelnen Routen für jeden Tag abgeschlossen, müssen die Tagesetappen an ein geeignetes Navigationsgerät exportiert werden. Dieser Schritt ist wichtig und stellt für viele Nutzer ein hohe Hürde dar. Macht man hier etwas falsch, funktioniert das gesamte Verfahren nicht.
Exportiert man eine Route an ein Navigationsgerät wie beispielsweise den BMW Motorrad Navigator VI, so wird diese Route üblicherweise auf dem Gerät neu berechnet. Enthält die Route Segmente mit großen Distanzen, die viele Möglichkeiten für ein Routing bieten, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Route berechnet, die für ein großes Wohnmobil nicht funktioniert. Daher sollten die Segmente so kurz sein, dass das Navigationsgerät gezwungen wird, die geplante Route tatsächlich zu nutzen.
Einstellungen wie Kurvenreiche Straße oder Autobahn vermeiden sollte man keinesfalls verwenden, wenn man das Gerät mit einer Truck-Route nutzen will.